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Die Chinesische Mauer

Plakat, Programmheft und Eintrittskarten für das Theaterstück
Die Chinesische Mauer von Max Frisch. Inszeniert im Rahmen
des Hometown-Theaters der Westtorhalle Murnau.

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Die Chinesische Mauer. Eine Farce. Von Max Frisch.  
 

Die Bühne bleibt Bühne. Wir erleben die Zeit des ersten erhabenen Kaisers, Tsin Sche Hwang Ti, genannt der Himmelssohn, der immer im Recht ist. Zur Feier seiner Herrlichkeit sind allerhand historische Persönlichkeiten geladen. Der letzte Feind, der sich seiner wahren und endgültigen Ordnung noch entgegenstellt, ist die „Stimme des Volkes“, die es unter allen Umständen zu vernichten gilt.

 
Ein Ereignis, das aus heutiger Sicht genutzt werden will, um mit Vernunft begreiflich zu machen, dass Alleinherrschaft ein Abenteuer ist, das wir uns nicht mehr leisten können. Zu bedrohlich sind die wissenschaftlichen Fortschritte und damit entstandenen Waffen- und Kontrollsysteme, die den jeweiligen Herrschern zur Verfügung stehen. Zu viel Willkür obliegt ihrer Nutzung. Welches Risiko muss ein Heutiger eingehen, damit die Vergangenheit der Gegenwart Gehör schenkt? Damit Vergangenheit nicht weiter Zukunft bleibt.

 

Max Frisch präsentiert uns in seiner Tragikomödie die Geschichte als Kreislauf. Eine Dauerschleife, die sich mit ihren absolutistischen Herrschern durch sämtliche Epochen zieht und unaufhörlich dem nächsten Terrorregime in den Schwanz beißt. Doch sind es wirklich wir, die in dieser Dauerschleife leben, oder ist es die Dauerschleife, die in uns lebt? Welcher Intelligenz erlauben wir als Nächstes die Herrschaft über uns? Das ist das Großartige: Wir können, was wir wollen, und es fragt sich nur noch, was wir wollen.

Text von Christina Taffertshofer

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